annemarie kury

Annemarie Kury

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Geboren im Mai 1932 im Böhmerwald, musste Annemarie Kury schon im Alter von 14 Jahren mit ihrer Familie zwangsweise die Heimat verlassen. Erinnerungen, die bis heute prägend sind, die ihr tiefes Verständnis für unverschuldet in Not geratene begründen. Existenzbedrohend auch der Unfalltod ihres Mannes, der 1977 als Expeditionsarzt der österreichsichen Erstbesteigung des Mt. Ghent II im Karakorums verunglückte.

Drei Jahre danach machte sie sich mit ihren fünf Kinder im Alter zwischen 11 und 23 Jahren selbst zu einer gewagten Expedition nach Pakistan auf, um seinem letzten Weg "nachzugehen, nachzuspüren und ihm noch einmal nahe zu sein".

Seit Beginn der Balkankrise war sie mit ihrem mit Hilfsgütern voll bepackten Auto erst in Kroation, dann in Bosnien unterwegs, um Leid zu lindern.

Am Mittwoch, dem 27. Noveber 1991 belud sie ihren PKW mit 600 kg Lebensmittel und einigen Medikamenten und fuhr damit zum ersten Mal nach Zagreb. Ein Empfehlungsschreiben, selbst ausgestellt und mit diversen Stempeln versehen, übersetzt ins Serbokroatische und Englische ebneten den Weg über die Grenzen: "Die diplomierte Krankenschwester Annemarie Kury ist beauftragt, lebenswichtige Dinge ins Krisengebiet zu bringen.

Zurück in Wien begann sie, ein kleines privates Netzwerk aufzubauen. Immer mehr Menschen unterstützeten und unterstüzen heute noch Annemaries Hile für diese hilfsbedürftigen Menschen. Es folgten zwischen 1991 - 1994 viele Fahrten nach Kroation, ab Frühling 1994 auch nach Bosnien. Bis heute hat Annemarie 170 Reisen mit Hilfsgütern unternommen.

Aus Annemarie Kury: "Meine ungewöhnlichen Reisen - Schritte der Hoffnung" -

Kapitel 20: Reiseandenken und Gedanken:

Es gab Tränen der Trauer und Tränen der Freude. Ich erlebte viel Menschlichkeit und unmenschliche Gräuel. Ich erkrankte, wurde verhaftet und verlor doch nie den Mut, weiterzumachen. Rund 300.000 Kilometer, eine Strecke, die etwa sieben Erdumrundungen entspricht, habe ich in den letzten Jahren zurückgelegt. Mehr als eine Million Euro sind ein- und ausgegangen, der Wert der Sachspenden beträgt sicher noch einmal so viel. Mehr als eine halbe Million Euro flossen zusätzlich auf das Baukonto für eine neues Therapiezentrum "Korace Nade" - "Schritte der Hoffnung".

Als ich 1991 meine Fahrten begann, wurde ich belächelt: "Du spinnst ja, du kannst doch nicht allen helfen, das ist doch nur ein Tropfen." Es wurden viele Tropfen, ein Meer. Was mich immer noch die Kraft finden lässt, weiterzumachen, werde ich oft gefragt. Ich habe darüber nachgedacht und gefunden, dass es nicht die eine Kraftquelle für mich gibt, sondern viele. So ist es einmal die Bewegung in der Natur, im Wald, in den Bergen, allein oder in der Wandergruppe, die mir körperlich Kraft gibt. Es sind Impulse aus der Religion für den Geist. Es ist die Musik. Das passive Hören ebenso wie aktives Singen einmal in der Woche im Freundeskreis-Chor. Und natürlich ist da die Kraftquelle der Freunde, bei den Menschen in Bosnien zu sein.

Meine Quellen sind auch die vielen Spender, die Geldspender, die Sachspender, die Zeitspender wie beispielsweise die vielen Mitfahrer und die Kraftspender. Nur die Geldspender habe ich in meinen genau geschriebenen sieben "Kassabüchern der Liebe" im Safe verwahrt. Jeder Groschen, jeder Cent ist darin aufgelistet, denn jeder Cent ist auch ohne irgendwelche Verwaltungskosten oder sonstigen Aufwand direkt bei den Notleidenden eingegangen und eingetragen. So kam es, dass ich nie Prospekte, ja nicht einmal Erlagscheine drucken ließ.

Hatte ich je Angst? Als gläubiger Mensch eigentlich nie. Mein Mann, meine Eltern und meine Brüder sind ja schon drüben - wäre mir auf meinen Fahrten etwas passiert, wäre ich also höchstens früher wieder mit ihnen beisammen gewesen.

Die außergewöhnlichen Fahrten sind Teil meines Lebens geworden, durch sie habe ich als Augenzeugin unmittelbar Anteil an der jüngeren Zeitgeschichte genommen. Dafür möchte ich danken. All jenen im Kassabuch sichtbaren Spendern und den vielen, die ich nicht in Zahlen aufschreiben kann. Ich danke für das Vertrauen, denn nur so konnte und kann ich bestmöglich effizient mit dem Gespendeten umgehen. Ich wurde nie ein Verein, nie eine Organisation, habe deshalb auch nie eine Förderung von staatlicher Seite bekommen. Es gibt verschiedene Wege, meiner war und ist eben ein "Pensionshobby" - ebenso zeit- und kraftaufwändig wie teuer und doch für mich das Schönste und Sinnvollste. Ich gehe meinen Weg, folge meinem Stern. Sterne machen keinen Lärm. Ich glaube nicht an: "Tu Gutes und rede darüber." Das passt in eine neue Generation. Ich bin aus einer anderen Generation und stehe dazu."