annemarie kury

Annemarie Kury

Spendenkonto: Erste Bank
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Liebe große Runde der Spender, liebe Bosnien-Interessierte!

Meine 181.Bosnien-Fahrt war von 26. Sept. - 3. Oktober 2015!

Allein am Weg, doch mit großer Unterstützung in Bosnien von MAID und unserem Bundesheer im Bosnien-Einsatz. Drei verschiedene Teams begleiteten mich bei Hausbesuchen.

Der Bericht wäre schon längst fällig –doch meine Gedanken waren so verstreut in der Welt. Armut in Bosnien, Krieg in Syrien und Ukraine, Flüchtlingsströme, Terror-Anschläge, KlimaVeränderungen, Arbeitslosigkeit,Trauriges in den Medien, täglich Briefe mit Erlagscheinen für Menschen in Not bei meiner Post. Und immer wieder (schon seit einem Viertel Jahrhundert!) die Frage: was kann ich als EINZELPERSON da tun?? Nichts?

Ich kann, ich darf die vielen kleinen und großen Spenden nach Bosnien bringen, sie dort als Patenschaftsgeld persönlich übergeben, oder Lebensmittel Medikamente und Holz und Kohle kaufen und verteilen.
Schon beim Kohle kaufen denke ich an die schlechte Luft in Tuzla, da ich selbst unsere österreichischen Soldaten im Bosnien- Einsatz schon mit Mundschutz gesehen habe.

Ich möchte so gerne POSITIVES berichten:

Patenschaften werden ein bisschen weniger, da vier Großfamilien trotz meiner Warnung nach Deutschland mit gezogen sind und dort um Asyl angesucht haben. Drei Familien sind schon zurück geschickt.

Koraci nade unser Tages-Therapie-Zentrum für behinderte Kinder und Jugendliche in Tuzla geht gut weiter, denn die Stiftung „REDCHAIRity“ von XXX Lutz hat die Gehälter für alle Therapeuten und noch manches andere übernommen. Wir müssen nicht zusperren - im Gegenteil es werden von Lutz noch Therapieräume ausgebaut, die Warmwasserherstellung mit Sonne für das Bad funktioniert, die Fortbildung für die Therapeuten läuft.

Neu im Team von KN ist Svjetlana unsere einstige Stipendiatin (von Rotary Wien), seit 2010 fertige Psychologin, macht nun ihr Praktikum und wird dann auch von LUTZ in KN angestellt. Ein großer Gewinn und Erfolg für Svjetlana selbst, für Kinder, Eltern und Therapeuten in Koraci Nade:

Auch im Sommer gab es Hilfe/ Freude für Menschen in Bosnien:

Die „Extras“ (kleine Projekte):

Das erste Jugend-Kletter-Camp für Jugendliche aus allen drei bosnischen Volksgruppen in Bosnien. Organisiert und geleitet vom österreichischen Bundesheer mit unserer finanziellen Unterstützung.

Vor dreizehn Jahren brachte ich ein bosnisches Kind ins LKH Stolzalpe zur Operation – die zweijährige Samra wurde mit Mutter aufgenommen und operiert. Fünf Tage nach der Operation von Samra kam als Frühgeburt Azra zur Welt und verbrachte ihre ersten fünf Wochen auf der Früh-Geborenen Station in Leoben. Die nun 13 jährige Azra wünschte sich einmal ihren Geburtsort und die Station ihrer ersten Lebenswochen zu sehen. Und dies geschah diesen Sommer – Azra, ihre Mutter und ihr kleiner Bruder kamen für eine Woche zu mir nach Murau. Zusammen besuchten wir nach 13 Jahren sowohl LKH Stolzalpe und die Frühgeborenen-Station in Leoben. Der Empfang war in beiden Krankenhäusern ganz besonders herzlich. So ging ein Herzenswunsch in Erfüllung.

Die Pflegenden des Rudolfinerhauses in Wien haben Soraja die 16 jährige Schülerin, die seit 5 Jahren mit ihrer Mutter und ihrem Bruder den Vater als Wachkomapatient zu Hause in Tuzla pflegt, für eine Woche eingeladen. Vormittag konnte sie auf verschiedenen Stationen bei der Pflege dabei sein und viel sehen- lernen. Nachmittag wurde ihr Wien gezeigt. Ein Erlebnis und eine kleine Belohnung für ihre tägliche Arbeit bei der Pflege ihres Vaters.

Unsere Patenschafts - Geschwister Vasic sind selbständig – Zlatan hat sein Architektur Studium abgeschlossen. Mima hat nach ihrem Studium als Sprachlehrerin immer nur ganz kurzfristige Vertretungen in Schulen bekommen, obwohl sie die höchsten fachlichen Punkte bei Bewerbungen hatte. Nun hatte Mima die Möglichkeit eine Ausbildung zur Kriminalpolizistin (SIPA) und kann Mitte Dezember in Tuzla anfangen. Die erste kleine Wohnung – das erste Mal ein eigenes Zimmer, sie ist glücklich und wir können es auch sein. Ich merke, dass die vollen 24 Jahre Balkanarbeit nicht spurlos an mir vorüber gegangen sind, dass ich mit bald 84 Jahren nicht mehr so fit bin, dass multi-tasking doch auch altersabhängig ist und ich schweren Herzens mich im Laufe des nächsten Jahres langsam zurück ziehen möchte - muss. Ein Vordenken ist wichtig, so sehe ich es als meine Verantwortung an der Planung zu arbeiten. Die vielen persönlichen Beziehungen werden trotzdem nicht abreißen. Koraci Nade ist mit LUTZ als Geldgeber, JASMINA als Leiterin und MAID (er ist von LUTZ angestellt) als besonders guter und wichtiger Koordinator, in guten Händen. Maid wird mir weiter helfen, die noch verbleibenden Patenschaften zu besuchen. Auf MAID kann ich mich (kann sich jeder!!!) verlassen.

So danke ich ALLEN die in den vielen Jahren auf ihre ganz persönliche, verschiedene Weise mitgearbeitet haben den Not-leidenden Menschen in Bosnien, praktische Hilfe aber auch Hoffnung, Zuversicht und Perspektiven gegeben haben.

In diesem Sinne von Hoffnung und Zuversicht wünsche ich ein warmes Weihnachtsfest (ich meine nicht das Klima!) und für das kommenden Jahr viel Vertrauen.

In Liebe herzlich Eure/Ihre/Deine
Annemarie Kury

Annemaries Reisebericht mit Fotos zum Download